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Veranstaltungen

Femme Rebellion Fest 4- Kiel

Femme Rebellion is a D.I.Y. Festival that wants to establish a non hierarchical space for musicians and music lovers of all gender. LineUp Complete! Disaster Jacks, Heksa, Petrol Girls & No Sugar!

Am 20. Nov, 2019 von 20:00 bis 01:00 Uhr @AlteMeiereiKiel, Hornheimer Weg 2, 24113 Kiel

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Personal Best // Hanako // Kermes

Hanako (Warsaw, Poland): Hanako screams, creates a massive, noisy sound, and combines that with devotional lyrics that are both desp...

Am 15. Nov, 2019 von 20:00 bis 00:00 Uhr @FahrradKinoKombinat, Lorentzendamm 6-8, 24103 Kiel

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AXE RASH // HAG

Erica Freas (of RVIVR) will be joining us! Based in the US, Erica has released so much great music, both solo and as part of various bands.

Am 20. Juni, 2019 von 19:00 bis 23:30 Uhr @AlteMeiereiKiel, Hornheimer Weg 2, 24113 Kiel

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ERICA FREAS (RVIVR)

Maja started giving talks on her experiences as a trans*woman within the DIY music scene and the wider music industry both as an artist ...

Am 19. Mai, 2019 um 16:00 @Subrosa, Elisabethstraße 25, 24143 Kiel

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Selbstverständnis

Unsere Geschichte

Frauen, Lesben, Queers, Trans*- und Inter*Personen haben es in der ohnehin harten Musikszene nicht leicht. Wir wissen: wer unterdrückt wird, entfaltet sich nicht, zeigt daher keine Teilhabe und wird entsprechend auch nicht in Betracht gezogen. Wir wissen, dass der Weg auf die Bühne ein holprigerer und die Unterstützung eine rarere ist, genau wie Können und Wille oft abgesprochen und schnell das gesamte künstlerische Dasein infrage gestellt wird. Auch in der Punk- und Hardcore-Szene. Deshalb haben wir uns entschieden, innerhalb „unserer“ Szene einen Ort von Frauen und Queers für FLTQI*s zu schaffen und uns gegenseitig das zu geben, was wir so oft missen: Respekt, Kraft, Mut und Begeisterung. Auch im alternativen/linken/nicht-kommerziellen Spektrum finden sich sexistische Strukturen; der Veranstaltungsbereich ist männerdominiert und nicht selten sind Konzerte von Frauen- oder queer*-Feindlichkeit geprägt. Wir wollen als Veranstalter_innen eine Atmosphäre schaffen, in der jede_r sich wohlfühlen kann. Unsere Devise ist: Freiräume nicht nur zu nutzbaren, sondern auch rücksichtsvollen und stärkenden Räumen zu machen. Über Unterstützung und Mitarbeit an unserem kleinen Impuls, das ‘große Ganze’ ins Wanken zu bringen, freuen wir uns sehr. Um es mit den Worten unserer Namensgeberin zu sagen:

Teenage boy generation Not my generation It doesn’t speak to me No not at all I don’t see anything There’s something wrong I can’t understand Your favorite song Bikini Kill is gonna write your favorite song

Neuigkeiten

FAZIT: ELEPHANT IN THE ROOM-FEST (8. & 9. SEPTEMBER 2018 @ALTENMEIEREIKIEL

Es handelt sich hierbei um unsere Eindrücke und eine Betrachtung, die gern Anstoß zur konstruktiven Diskussion und Auseinandersetzung bieten darf.

Wir verstehen uns als queer-feministisches Kollektiv, welches (sub-)kulturelle Veranstaltungen in Kiel organisiert und umsetzt. Unser Ziel ist es dabei, Frauen*, Lesben, Queers, Trans*- und Inter*Personen (FLTIQ*) auf und auch vor und hinter der Bühne zu stärken. Neben Konzerten verschiedener Musikrichtungen, Parties und Vorträgen haben wir uns erstmalig mit der Organisation eines Fests befasst, welches wir in die Tradition der Riot Grrrl-Feste gestellt haben. Hierfür haben wir Einzelpersonen und Gruppen eingeladen und ein Wochenende mit Workshops, Vorträgen und Inputs zur Vernetzung und Weiterbildung, jedoch auch zum rücksichts- und respektvollen Feiern miteinander auf die Beine gestellt.

Zuallererst einmal ein riesiges DANKESCHÖN für die großartige Unterstützung und Solidarität, die wir von all den Einzelpersonen und Gruppen erfahren durften. Ohne euch hätte unser Fest so nicht stattfinden können! Crew Love Is True Love! Schon bevor wir konkret das Wochenende planten, fiel uns neben der wunderbaren Unterstützung, die wir als Gruppe erfahren durften, ein leichter Widerstand «innerhalb unserer Szene» auf. Dieser erstreckte sich von witzig gemeinten Sprüchen und gutgemeinten Ratschlägen über die Bewertung unserer Klamotten und Erscheinung sowie ein Absprechen unserer «feministischen -» oder auch «punk-credibility». Diese vermutlich auf persönliche Verletzung ausgerichteten Angriffe haben wir verkraftet, sorry! Ebenso haben wir keinerlei Anstalten gemacht, das auf uns projizierte Konkurrenzdenken und die penetrante Vergleicherei mit anderen queer-feministischen Projekten in Kiel anzunehmen – im Gegenteil, wir wachsen aneinander und vielleicht auch zusammen.

Unser Wochenende war offen für alle gender (alle Geschlechtsidentitäten), allerdings gab es Workshops und Räume, die FLTIQ* vorbehalten waren. Feminismus ist keine «Frauen*sache» und die Wahl zu haben, sich mit Sexismus auseinanderzusetzen,ist ein cis-männliches Privileg. Auch das antifaschistische Engagement oder die linksradikale Haltung garantieren nicht, sich reflektiert und kritisch mit den eigenen sexistischen Denkweisen auseinanderzusetzen. Antifaschistisches Engagement mit den Einbezug von Feminismus und seine praktische Umsetzung erachten wir für unabdingbar. Nur auf diese Weise wird verhindert, dass Unterdrückungsmechanismen, die sich in der Gesellschaft aufzeigen lassen, zwangsläufig reproduziert werden. Es kommt sonst zum Ausschluss und zu verschieden Formen der Gewalt gegenüber FLTIQ*.

Wir erachten es ebenso für sinnvoll, dass cis-Männern die Möglichkeit gegeben wird, sich abseits der von ihnen erwarteten Männlichkeit zu bewegen und haben auch deshalb die kritische Beschäftigung mit Männlichkeit in den Fokus gestellt.

In unserer Auftaktveranstaltung wurde ein Buch vorgestellt, in dem die mediale Vergeschlechtlichung und Dämonisierung, aber auch die Bagatellisierung von Beate Zschäpe diskutiert und kritisiert wird. Uns ist aufgefallen, dass zu dieser Buchvorstellung wenig Menschen erschienen sind, die normalerweise teilnehmen an Vorträgen/ Beiträgen zum antifaschistischen Diskurs. (siehe Buch Charlie Kaufhold)

Ebenfalls auffällig war die verhaltene Beteiligung von cis-Männern an den All Gender-Angeboten unseres Fests. So dankbar wir für die Hilfe und praktische Solidarität sind, die wir durch einzelne cis-Männer erfahren durften, so verwunderlich war es für uns zu erleben, dass die Meierei und vor allem der durch unser Fest eröffnete Raum des Austausches und der Vernetzung nicht gefüllt werden konnte.

Wir wollen nicht mutmaßen, welche Gründe die oben geschilderten Verhaltensweisen und das Fernbleiben von Genoss*innen von unserer Veranstaltung haben mögen. Auch sehen wir uns nicht in der Bringschuld, die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit intersektionalemFeminismus und der Reflexion des eigenen Sexismus einer Szene nahezubringen, die sich als emanzipiert, linkspolitisch und engagiert begreift.

Wir wollen weiter Entwicklungen auf den Weg bringen und Missstände ansprechen. Wir wollen uns austauschen und gegenseitig stärken, sowie den Raum bieten, sich selbst zu hinterfragen. Die Punk-Szene und auch die Antifa-Szene sind exklusiv, wenig bis gar nicht divers und häufig fühlen wir FLTIQ*Identitäten nicht mitgedacht und empfinden die Auseinandersetzung mit Formen von Herrschaft und Dominanz als mangelhaft. Unsere Kritik und Wünsche ernst zu nehmen (ob die nach FLTIQ*-Räumen oder den Rechten am eigenen Bild), seine Cis-männlichen Mitstreiter / Genossen / Kollektivistas etc. auf ihr Mackerverhalten oder ihre sexistischen Witze hinzuweisen, wäre dabei ein erster Schritt.

Auch wir müssen berücksichtigen und uns eingestehen, unser Wochenende und allgemein unsere Veranstaltungen nicht frei von Ausschlussmechanismen gestalten zu können. Wir müssen anerkennen, dass innerhalb unserer Gruppe eine Überrepräsentation weißer Mittelschichtsbiographien vorliegt. Wir haben keine Kinderbetreuung organisieren können und haben unser Fest an einem Ort stattfinden lassen, um dessen eingeschränkte Barrierefreiheit wir wussten. Hier sehen wir großen Aufhol- und kontinuierlichen Reflektionsbedarf, um uns schließlich unserem Ideal einer Auflösung diskriminierender Strukturen anzunähern und Freiräume zu schaffen, die frei sind von ableistischen, sexistischen, kapitalistischen, rassistischen und antisemitischen Vorstellungen.